Wenn nicht mehr selbst gekocht werden kann

Aus unterschiedlichen Gründen ist es möglich, dass ältere Menschen im Privathaushalt nicht mehr eigenständig einkaufen und eine warme Mahlzeit zubereiten können oder möchten. Kann eine Unterstützung durch Familie, Nachbar*innen oder aus dem Freundeskreis nicht oder nicht immer gewährleistet werden, so bieten sich verschiedene alterative Möglichkeiten der Versorgung wie „Essen auf Rädern“ oder Mittagstische an. Dabei kann es hilfreich sein, ältere Menschen bei der Suche und Auswahl entsprechender Angebote bzw. auf dem Weg dorthin behilflich zu sein. Versuchen Sie, wenn es umsetzbar und von der pflegebedürftigen Person gewünscht ist, Essen in Gemeinschaft zu ermöglichen – ob gemeinsam mit Ihnen oder im Rahmen eines Mittagstischangebotes.

 

Wenn die betroffene Person noch mobil ist

Motivieren Sie möglichst oft dazu die eigenen vier Wände zu verlassen und z. B. in Bistros oder Restaurants, die z. T. auch spezielle Angebote für ältere Menschen vorhalten, zu essen. Auch öffentliche Einrichtungen, die Gemeinschaftsverpflegung anbieten kommen dafür in Frage. Das kann z. B. die Betriebskantine des ehemaligen Arbeitgebers, die Mensen von Universitäten oder Fachhochschulen wie auch Bistros in Krankenhäusern sein. Zu diesen Angeboten zählt auch der „offene Mittagtisch“ in Senioreneinrichtungen, zu dem meist eine Anmeldung am entsprechenden Vormittag ausreicht, um das Mittagsangebot in der Senioreneinrichtung nutzen und an der Gemeinschaft teilhaben zu können.

Organisierte Mittagstische für ältere Menschen werden zudem von verschiedenen Institutionen angeboten, beispielsweise von Seniorenbegegnungszentren, Kommunen, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden oder Kirchengemeinden. Mitunter besteht auch die Möglichkeit eines Fahrdienstes, der die älteren Menschen zum Essen abholt und sie anschließend wieder zurück nach Hause bringt. Die Kosten für Mahlzeit und Transport werden je nach Organisation durch Spenden oder Förderungen gedeckt oder sind von den Teilnehmenden zu tragen.

Nach und nach entstehen auch privat organisierte nachbarschaftliche Projekte. Bei den sogenannten Nachbarschaftstischen werden ältere Menschen aus der Nachbarschaft zu einer gemeinsamen Mahlzeit eingeladen, für die ggf. ein Anteil des Selbstkostenpreises gezahlt werden muss.
Weitere Möglichkeiten bieten auch Bäckereien oder Metzgereien mit kleinen Mittagsmahlzeiten.

 

Trotz eingeschränkter Mobilität gut verpflegt

Lebensmittel oder Mahlzeiten geliefert zu bekommen war noch nie so einfach wie heute. Zahlreiche Lieferdienste versorgen Menschen jeden Alters mit den gewünschten Gerichten. Da diese mit der lokalen Gastronomie gut vernetzt sind, lassen die Angebote meist keine Wünsche offen. Wer lieber selber kocht, kann sich vom Supermarkt mit Lebensmitteln, einem Anbietenden von Gemüsekisten bzw. Mahlzeiten-Boxen, die alle Zutaten für eine Mahlzeit enthalten, beliefern lassen.
Das Angebot von „Essen auf Rädern“ zeichnet sich durch meist mehrere Menülinien aus, die vielfach spezielle Anforderungen älterer Menschen berücksichtigen. Die Lieferfrequenz kann individuell mit dem Service des Anbietenden besprochen werden und ist in aller Regel sehr flexibel. Anbietende von „Essen auf Rädern“ können Wohlfahrtsverbände, ambulante Pflegedienste, stationäre Senioreneinrichtungen, aber auch private Unternehmen oder Kommunen sein.

Gut zu wissen: Informationen zu lokalen Anbietenden von „Essen auf Rädern" oder zu Mittagstischangeboten in der Umgebung finden Sie in Seniorenbüros, Beratungsstellen von Wohlfahrtsverbänden oder Kirchengemeinden, in Senioreneinrichtungen sowie bei Pflegeberatungsstellen.

Weiterführende Informationen finden Sie unter dem Stichwort: Speisenangebote für ältere Menschen