Ausgabesysteme

In der Verpflegung älterer Menschen kann die Ausgabe der Speisen ganz unterschiedlich organisiert sein. Während die Mahlzeiten bei „Essen auf Rädern“ in der Regel einzeln portioniert als Tellergerichte oder in Einweggebinden an die Kund*innen verteilt werden, können in Senioreneinrichtungen je nach Rahmenbedingungen unterschiedliche Ausgabesysteme zum Einsatz kommen. Im Folgenden finden Sie eine kleine Übersicht über ausgewählte Ausgabesysteme und deren zentrale Merkmale.

 

Speiseausgabe bei „Essen auf Rädern“

Beim Angebot von „Essen auf Rädern“ werden die Speisen von einem Hersteller (z. B. Senioreneinrichtung, Caterer) produziert und über einen dazugehörigen oder externen Mahlzeitendienst warm oder gekühlt bzw. tiefgekühlt an die älteren Menschen oder an Mittagstische geliefert. Die Speisen werden dabei zumeist in Form vorportionierter Tellergerichte bzw. in Einweggebinden ausgegeben, die in Isolierboxen oder Wärmebehältern, selten auch mit einem System zur Regeneration zu Hause, an die Kund*innen verteilt werden.

 

Speiseausgabe in Senioreneinrichtungen

Je nach örtlichen Rahmenbedingungen können in Senioreneinrichtungen verschiedene, teilweise auch mehrere Ausgabesysteme parallel zum Einsatz kommen. Bei der Auswahl des Ausgabesystems sollten neben den örtlichen Rahmenbedingungen die Bedürfnisse der Tischgäste im Vordergrund stehen.

Unabhängig vom System erhöht ein reibungsloser Ablauf die Freude an genussvollen Speisen. Das lässt sich mit einer durchdachten Planung erreichen, die an die Gegebenheiten vor Ort angepasst ist. Auch eine ansprechende und zielgruppengerechte Gestaltung des Ausgabebereichs, das Design von Geschirr und Tabletts sowie eine freundliche Kommunikation mit den Tischgästen tragen zu einer angenehmen Atmosphäre bei. Das gilt ebenso für das allgemeine Ambiente des Speiseraums, wozu ausreichend Licht, gute Luft sowie seniorengerechtes, gemütliches Mobiliar gehören.

Tablett-System

Beim Tablett-System werden die Speisen in einer Zentralküche zubereitet und am Band auf Tabletts als Tellergerichte portioniert. Diese gelangen anschließend in den Speisesaal, in die Speiseräume einzelner Wohnbereiche oder die Zimmer der Bewohner*innen. Während vor vielen Jahren oftmals alle Hauptmahlzeiten des Tages auf diese Art ausgegeben wurden, sind es inzwischen häufig nur noch Frühstück und Abendessen.

Der Vorteil:
Das System macht es leichter, Bewohner*innen zu versorgen, die nicht oder nur eingeschränkt mobil sind.
Der Nachteil:
Die Mahlzeiten müssen im Voraus bestellt werden, sodass spontane Wahlmöglichkeiten in Bezug auf Art und Menge von Gerichten bzw. Komponenten oft nicht möglich sind.

Schöpfsystem

Beim Schöpfsystem werden die Speisen in einer Zentral- oder Wohnbereichsküche zubereitet und dann in Schüsseln oder auf Platten auf den Tischen im Speisesaal bzw. -raum platziert. In diesem Fall können sich die Tischgäste selbst bedienen bzw. werden bei Bedarf dabei unterstützt. Alternativ gelangen die Speisen nach der Zubereitung in Ausgabetheken oder -wagen und werden dort nach den Wünschen der Bewohner*innen durch Ausgabekräfte portioniert.

Der Vorteil:
Die Tischgäste können die Art und Menge der Speisen unmittelbar selbst beeinflussen, bei der Selbstbedienung am Tisch entsteht zudem eine familiäre Atmosphäre, die Appetit und Freude am Essen fördern kann.
Der Nachteil:
Oft ist die Angebotsbreite geringer als bei anderen Systemen, z. B. wenn eine Senioreneinrichtung viele Menülinien anbietet, die nicht alle parallel angeboten werden können.

Buffetsystem

Beim Angebot von Mahlzeiten in Buffetform können sich die älteren Menschen komplett selbstständig aus einer Auswahl an Speisen und Getränken bedienen. Bei Bedarf erhalten sie dabei Unterstützung durch Ausgabekräfte. Grundsätzlich können alle Mahlzeiten in Buffetform angeboten werden. 

Der Vorteil:
Die Bewohner*innen genießen absolute Wahlfreiheit, was die Art und Menge der Speisen betrifft. Durch die gezielte Platzierung und Kennzeichnung von Speisen bietet sich dieses Ausgabesystem zudem sehr gut für Maßnahmen des Nudgings an.
Der Nachteil:
Bei der Ausgabe können Wartezeiten durch Anstehen in einer Reihe entstehen. Zudem kann aus Platzgründen oft nur eine beschränkte Speiseauswahl angeboten werden.