Der Speiseplan: zu vielfältigen und genussvollen Mahlzeiten verführen


Der Speiseplan oder im Falle des Angebots von „Essen auf Rädern“ der Menükatalog – der im Folgenden unter dem Begriff Speiseplan einbezogen ist – ist das zentrale Medium der Kommunikation zwischen Küche und Tischgast. Er enthält wichtige Angaben wie …

    • Informationen über die Zusammensetzung und die Herkunft der Speisen,
    • kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe und Allergene,
    • bei Bedarf eine transparente Übersicht der Preise.

Die Angaben sollten verständlich und informativ gestaltet sein, dass sie es dem Tischgast ermöglichen eine Entscheidung treffen zu können. Dazu gehört für viele auch die Angabe zur Tierart sowie der Herkunft von Fleisch und Fisch. Doch sind damit alle Möglichkeiten genutzt, die ein Speiseplan bietet? Haben Sie Ihre Tischgäste ideal erreicht und sie bei der Wahl einer gesundheitsfördernden und nachhaltigeren Speise unterstützt oder vielleicht sogar dazu verführt? Haben Sie sich als Küchenteam optimal präsentiert?

 

Wie gestalte ich meinen Speiseplan, um ideal zu kommunizieren?

Während überwiegend bekannt ist, welche Informationen ein Speiseplan enthalten muss, stehen viele vor der Herausforderung all diese Angaben übersichtlich und gut lesbar darzustellen. Daher zählt zu den häufigsten Fragen rund um die Gestaltung des Speiseplans welche Schriftgröße von älteren Menschen gut lesbar ist.  
Setzt man die Überlegung bereits einen Schritt früher an, so stellt sich die Frage, ob ein klassischer Speiseplan, der alle möglichen Menülinien aufführt und als Ausdruck oder Aushang zur Verfügung gestellt wird, überhaupt das geeignete Medium ist, um alle Tischgäste zu erreichen und gut zu informieren. Befragen Sie Ihre Kund*innen, die „Essen auf Rädern“ erhalten und Ihre Tischgäste konkret zur Zufriedenheit, Lesbarkeit und dem Verständnis Ihres Speiseplans. Optimieren Sie diesen und testen die neue Variante. Möglicherweise ist auch der Einsatz von zwei unterschiedlichen Speiseplänen eine gute Lösung. Im Folgenden erhalten Sie viele weitere Tipps.

 

Speiseplan mit Mehrwert: Aspekte der Nachhaltigkeit und Nudging berücksichtigen

Sie sind das Kompetenzteam für den Genuss, spezielle Darreichungsformen und in großen Teilen auch für die Nachhaltigkeit im Haus. Kommunizieren Sie Ihre Kompetenz und Ihr Handeln zu diesen Themen auch auf dem Speiseplan. Bieten Sie an immer gerne dazu mit Ihren Tischgästen oder ggf. den Kund*innen von „Essen auf Rädern“ in Kontakt zu stehen. Wecken Sie mit jedem Speiseplan die Neugier Ihrer Tischgäste mit Informationen zur Nachhaltigkeit und steigern Sie deren Vorfreude auf die Mahlzeit, indem Sie Ihre Tischgäste mit kleinen Kostproben immer wieder in Ihre Planung einbeziehen.

Viele bewusste und unbewusste Faktoren nehmen Einfluss darauf welche Speise letztlich gewählt wird. Auf viele dieser Faktoren können Sie Einfluss nehmen, unter anderem mit der Gestaltung des Speiseplans oder weiterer Informationen oder Empfehlungen, die Sie bewusst platzieren. Sie können Ihre Kund*innen und Bewohner*innen regelrecht zur Wahl gesundheitsfördernder und nachhaltiger Speisen hinleiten und motivieren, was auch als Nudging (Anstupsen) bezeichnet wird. Finden Sie in den folgenden Tipps, wie Sie über die Gestaltung des Speiseplans die gesunde und nachhaltigere Wahl möglichst einfach machen können und Ihre Tischgäste damit in bester Weise unterstützen.

  • Verführen Sie Ihre Tischgäste beispielweise gelegentlich zu einer fleischlosen Wahl: Bieten Sie vielfältige vegetarische Lieblingsgerichte an. Weisen Sie, wenn dies gegeben ist, auf die bewusste Wahl von saisonalem Gemüse aus der Region hin. Nennen Sie den Bauern, von dem Sie Ihr Gemüse und Obst oder Ihre Eier beziehen. Oder nennen Sie den Bäcker von dem Sie (Vollkorn-)Brot und -Brötchen beziehen, die sie zum Salatteller anbieten. Das gibt ein Gefühl von Heimat. 
  • Bieten Sie häufiger ein vegetarisches Gericht des Tages an: Die Empfehlung der Küche oder das Gericht des Tages sollte keineswegs immer ein Fleischgericht sein. Kommunizieren Sie – neben dem Genuss – den Mehrwert der vegetarischen Mahlzeit. Wir bereiten die Grießsuppe mit Vollkorngrieß und frischem Obst für Sie zu, um Ihnen eine ebenso köstliche wie nährstoffreiche Mahlzeit zu bieten.

 

  • Informieren Sie Ihre Tischgäste beim Angebot vegetarischer Gerichte gezielt zur ökologischen Nachhaltigkeit: „Wussten Sie schon, dass bei der Zubereitung unserer Linsenbolognese etwa 820 g CO2 – Äquivalente (andere klimarelevante Gase) pro Portion weniger entsteht, als bei einer klassischen Bolognese mit Fleisch.
  • Machen Sie die erste Menülinie zur guten Wahl: Platzieren Sie beim Angebot mehrerer Menülinien die Speisen, die den Kriterien des DGE-Qualitätsstandards entsprechen oder die vegetarische Menülinie im Speiseplan an erster Stelle. So machen Sie Ihren Tischgästen die gesundheitsfördernde und nachhaltige Wahl einfach.
  • Bieten Sie als kleinen Gruß aus der Küche immer wieder neue vegetarische Kostproben an: Zeigen Sie Ihren Tischgästen, dass Sie stetig deren Gesundheit wie auch das Thema Nachhaltigkeit im Blick haben und an Speisen arbeiten, die diese Aspekte genussvoll vereinen. Über den direkten Austausch zur Optimierung der Kostprobe, stehen Sie ständig in Kontakt mit Ihren Tischgästen und bieten damit Einbezug und Wertschätzung. Diese Kommunikation ist auch mit Ihren Kund*innen möglich, denen Sie Essen auf Rädern liefert. Weisen Sie auf ein neues Rezept hin und stellen Sie über den Mahlzeitendienst die Frage, wie dieses geschmeckt hat.