Kritische Nährstoffe
Für den Stoffwechsel und alle Funktionen des menschlichen Körpers werden Nährstoffe benötigt. Dabei geben die energieliefernden Nährstoffe Kohlenhydrate, Proteine und Fette die Energie für die biologischen Prozesse. Der Energiebedarf eines Menschen ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Einflussgrößen sind das Geschlecht, das Alter, das Gewicht, der Gesundheitszustand sowie äußere Einflüsse. Um die benötigte Energiemenge [kcal] zu bestimmen ist außerdem zu beachten wie viel sich eine Person bewegt.
Vitamine und Mineralstoffe tragen zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen bei und müssen dem Körper ebenfalls in ausreichender Menge über die Mahlzeiten zugeführt werden.
Die Nährstoffe, die im Vergleich zu einem Referenzwert (Basis hierfür sind die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr) in zu geringer Menge aufgenommen werden, bezeichnet man als kritisch. Im Alter nimmt die Anzahl dieser kritischen Nährstoffe meist zu. Dies ist auf die physiologischen Veränderungen sowie krankheitsbedingte oder soziale Ursachen zurückzuführen.
Konkret liegt die Herausforderung in der bedarfsdeckenden Ernährung von Senioren. Diese wird mit steigendem Alter und Pflegbedarf immer schwieriger zumal der Energiebedarf im Alter sinkt, während der Bedarf an Nährstoffen gleich bleibt oder ansteigt. Deshalb ist besonders im Seniorenalter eine vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung oder Verpflegung sehr wichtig.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der kritischen Nährstoffe für die Altersgruppe 65 Jahre und älter sowie eine Beschreibung wozu diese Mengen- und Spurenelemente im Körper wichtig sind. Zusätzlich ist aufgeführt mit welchen Symptomen sich eine Mangel ausprägt und in welchem Lebensmitteln dieser Nährstoff reichlich enthalten ist.
kritischer Nährstoff/ | Aufgaben | Mangel-erscheinungen | Vorkommen |
Vitamin C
| Aufbau von Bindegewebe, Knochen & Zähnen, Schutz vor Zellschädigung, Wundheilung, | schlechte Wundheilung, Gelenkschmerzen, Infektionen, hohe Blutungsneigung | v.a. in Paprika, schwarzer Johannisbeere, Petersilie, Sanddorn, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Kohl, Spinat, Tomaten, |
Vitamin D | Regulation des Calcium- und Phosphatstoff-wechsels, Knochenbildung | Störung der Knochenbildung, Entkalkung, Knochenerweichung, Osteomalazie bei Erwachsenen | Fettfische, Leber, Vit. D-angereicherte Margarine, Eigelb |
Vitamin E | Schutz vor Zellschädigung und Oxidation anderer Nährstoffe | Störung von Membranfunktionen, Muskelstoffwechsel und dem Nervensystem | Planzenöle (Weizenkeimöl. Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Rapsöl), Weizenkeime, Haselnüsse |
Folat | Zellteilung und Zellneubildung, Blutbildung, Proteinstoffwechsel, Nervengewebe, Senkung des Homocystein-konzentration im Blut | Störung des Blutbildes, Anämie | Gemüse (Tomaten, Spinat, Kohlsorten, Gurken), Orangen, Weintrauben, Vollkornbackwaren, Weizenkeime, Kartoffeln, Fleisch, Leber, Milch, Milchprodukte, Eier, Sojabohnen |
Vitamin B12 | Abbau einzelner Fettsäuren, Blutbildung | Blutarmut (Anämie), Dauerschädigungen des Rückenmarks | fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln: Leber, Fleisch, Fisch, Milch, Eier; oder in pflanzliche Lebensmittel, die mittel Gärung hergestellt wurden (Sauerkraut) |
Calcium | Bausteine für Zähne und Knochen, beteiligt an Blutgerinnung und Reizweiterleitung im Nervensystem | Entkalkung von Knochen, Osteoporose, Übererregbarkeit der Muskeln und Nerven (Krämpfe) | Milch und Milchprodukte, Gemüse (Grünkohl, Fenchel, Brokkoli, Lauch) Hülsenfrüchte, Nüsse, einige Mineralwässer |
Aktivierung von Enzymen, Erregbarkeit der Muskulatur, fördert die Mineralisierung der Knochen | Funktionsstörungen der Herz- und Skelettmuskulatur | u.a. Vollkorngetreideprodukte, Milch und Milchprodukte, Leber, Geflügel, Fisch, viele Gemüsearten, Kartoffeln | |
Eisen | Baustein des roten Blutfarbstoffs, Sauerstofftransport, Blutbildung, Bestandteil von Enzymen | Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Blutarmut (Anämie), Störung der Wärmeregulation des Körpers, erhöhte Infektanfälligkeit | Fleisch, Bort, Wurstwaren, Gemüse (z.B. Spinat, Erbsen) |
a 1 mg RRR-α-Tocopherol-Äquivalent = 1 mg RRR-α-Tocopherol = 1,49 IE; 1 IE = 0,67 mg RRR-α-Tocopherol = 1 mg all-rac-α-Tocopherylacetat
b 1 mg RRR-α-Tocopherol (D-α-Tocopherol)-Äquivalent = 1,1 mg RRR-α-Tocopherylacetat (D-α-Tocopherylacetat) = 2 mg RRR-β-Tocopherol (D-β-Tocopherol) = 4 mg RRR-γ-Tocopherol (D-γ-Tocopherol) = 100 mg RRR-δ-Tocopherol (D-δ-Tocopherol) = 3,3 mg RRR-α-Tocotrienol (D-α-Tocotrienol) = 1,49 mg all-rac-α-Tocopherylacetat (D,L-α-Tocopherylacetat)