Kriterien für eine ovo-lacto-vegetarische Menülinie

In der heutigen Zeit steigt die Nachfrage nach vegetarischen Gerichten. Fleisch, Fleischprodukte und auch Fisch werden zwar in der Regel weiterhin gerne verzehrt, müssen aber für eine wachsende Anzahl an Menschen nicht mehr jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Mit den Kriterien für die ovo-lacto-vegetarische Menülinie in der Gemeinschaftsverpflegung lässt sich ein Menüangebot gestalten, das gesundheitsfördernd ist und den Essensteilnehmern ermöglicht, sich ausgewogen zu ernähren.

In einer ovo-lacto-vegetarischen Ernährung wird auf Fleisch, Fleischprodukte und Fisch verzichtet. Neben Proteinen sind die genannten Lebensmittel Lieferanten für weitere Nährstoffe, wie Omega-3-Fettsäuren und Jod, die in der vegetarischen Menülinie durch eine entsprechende Speiseplangestaltung kompensiert werden sollten. Neben Hülsenfrüchten und Hühnereiern eigenen sich hierzu unter anderem Milch und Milchprodukte sowie Nüsse. Ein Einsatz von industriell hergestellten Fleischersatzprodukten ist aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht notwendig. Wie eine optimale Lebensmittel-Auswahl für die ovo-lacto-vegetarische Mittagsverpflegung aussehen sollte erfahren Sie hier.

Die Kriterien für die ovo-lacto-vegetarische Menülinie ergänzen die fünf DGE-Qualitätsstandards. Sie wurden entwickelt, um Betrieben der GV eine Hilfestellung bei der Gestaltung einer gesundheitsfördernden, vegetarischen und nachhaltigen Verpflegung zu geben. Zudem besteht nun die Möglichkeit, eine solche Menülinie zu zertifizieren. Die Basis für die Kriterien der ovo-lacto-vegetarischen Menülinie bilden die Anforderungen an die Lebensmittelhäufigkeiten und -qualitäten aus dem „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung mit 'Essen auf Rädern' und in Senioreneinrichtungen", die sich auf die folgenden Lebensmittelgruppen beziehen:

  • Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln,
  • Gemüse und Salat,
  • Obst,
  • Milch und Milchprodukte, Hühnereier,
  • Fette und Öle,
  • Getränke.

Die vollständigen Kriterien für die Gestaltung der Verpflegung sind aus dem DGE-Qualitätsstandard der jeweiligen Lebenswelt zu entnehmen.

Kriterien der ovo-lacto-vegetarischen Menülinie

für sieben Verpflegungstage  in der Mittagsverpflegung

LebensmittelgruppeHäufigkeit und Orientierungsmengen über 7 Tage für 1 Person
Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln7 x
davon:
  • mind. 1 x Vollkornprodukte [1]
  • max. 2 x Kartoffelerzeugnisse
PAL 1,2: ca. 750 g,
PAL 1,4: ca. 850 g

Gemüse und Salat7 x
davon:
  • mind. 3 x Rohkost
  • mind. 1 x Hülsenfrüchte
Gemüse:
PAL 1,2: ca. 1300 g, PAL 1,4: ca. 1600 g
Hülsenfrüchte:
PAL 1,2: ca. 150 g, PAL 1,4: ca. 170 g

Obst

3 x Obst[2

davon:

  • mind. 2 x frisch oder tiefgekühlt ohne Zucker und Süßungsmittel
PAL 1,2: ca. 450 g,
PAL 1,4: ca. 550 g

zusätzlich:
  • mind. 1 x Nüsse, Kerne oder Ölsamen[3]
PAL 1,2: ca. 15 g,
PAL 1,4: ca. 20 g

Milch und Milchprodukte, Hühnereiermind. 3 x Milch und Milchprodukte

PAL 1,2: ca. 400 g,
PAL 1,4: ca. 450 g
Fette und ÖleRapsöl ist Standardfett

PAL 1,2: ca. 30 g,
PAL 1,4: ca. 40 g

Zusätzliche Kriterien für die Speisenauswahl bzw. -zubereitung

  • Industriell hergestellte Fleischersatzproduktehttps://www.fitimalter-dge.de/typo3/[1] sind max. 1 x pro Woche im Mittagsangebot vorhanden und
  • Frittierte und/oder panierte Produkte max. 2 x

[1] hochverarbeitete, küchenfertige Produkte wie Soja-„Fleisch", Soja-„Schnetzel", „Würstchen", „Schnitzel", „Geschnetzeltes", „Hack", „Bällchen", „Filetstreifen", Bratlinge auf Soja-, Tofu-, Lupinen- oder Milchbasis, aus Quorn oder Seitan.

Darüber hinaus gelten die im DGE-Qualitätsstandard genannten Kriterien für die Speisenplanung und -herstellung, Warmhaltezeiten, Temperaturen und Sensorik sowie die Empfehlungen für die optimale Speisenauswahl.